Nein!

Hilft das

wirklich?

NEIN! NEIN!! und nochmals NEIN!!!

Hey, was soll das denn?

Du bisti rritiert? Verständlich, denn ‘Nein‘ gibt Dir keine wirklich greifbare, konkrete Information, was los ist. Es sagt Dir nicht, was eigentlich von Dir gewünscht wird.

Bestenfalls hast Du gelernt, auf ‘Nein‘ sofort alle aktuellen Aktivitäten einzustellen. Vermutlich wurde Dir das schon als Kleinkind mit ziemlichem Nachdruck vermittelt. Wir hassen dieses Wort
als Kinder und später auch als Eltern, wenn die Kinder lernen ‘Nein‘ zu sagen und es uns gewissermaßen mit gleicher Münze zurückzahlen.

Mir ging es genauso. Trotzdem hat mich dieses unsägliche Wort später auch lange Zeit im Umgang mit meinen Hunden begleitet. Ich hatte es so gelernt. Hat es mir – oder besser meinen Hunden – geholfen? Nein, nicht wirklich!

‘Nein‘ ist in allen Sprachen weltweit wohl das gängigste so genannte Abbruchsignal. Schon diese
Definition sollte uns zu denken geben. Etwas abzubrechen ist nicht schön. Es ist immer irgendwie mit Schaden verbunden. Genau das bewirkt so ein ‘Nein‘ auch meist unbewusst, denn es wird fast immer – wenn überhaupt irgendwie – über Hemmen aufgebaut.

Oft passiert es das erste Mal in einer Schrecksituation, um den Hund vor Schaden zu bewahren. Nein! Lass‘ das! Die meisten Hunde sind von der Lautstärke und dem Tonfall, in dem dieses ‚Nein!‘ dann ausgesprochen wird, erst einmal irritiert und stoppen daher zunächst ihre Aktion. Der Mensch bildet sich aufgrund dieser Reaktion ein, der Hund wüsste, was er zu tun hätte … er hätte unser ‚Nein!‘ verstanden. Kein Wunder, wenn so ein ‘Nein‘ dann bei allen Beteiligten etwas von einem ‘Schreckreiz‘ hat. Kein Wunder auch, wenn es nur seltenst nachhaltig wirkt.

Natürlich kann ein ‘Nein!‘ auch nett und positiv aufgebaut werden. Macht es das dann wirklich
besser? Für mich ist das zumindest fraglich!

Was aber tun?

Z.B. Alternativverhalten abfragen, die natürlich zuvor sorgfältig und mit vielen tollen, unterschiedlichen Belohnungen in unterschiedlichen Umgebungen aufgebaut wurden.

Schließlich bricht jedes neue Signal auch das vorherige Verhalten ab, ganz nebenbei und nett.

Ich benutze übrigens auch im Umgang mit Menschen kaum noch ein ‚Nein‘ oder ‚Lass das‘. Auch hier funktioniert das Umswitchen auf ein anderes Verhalten hervorragend.

Die Perspektive ändert sich und diese veränderte Sichtweise setzt weitere Veränderungen in Gang. Bei mir hat sie es jedenfalls getan.

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