Hunde auf dem (Advents)markt

Ein

fragwürdiges

vergnügen

Am vergangenen Wochenende habe ich mir nach längerer Zeit mal wieder ein paar Adventsmärkte angeschaut. Eigentlich war es ganz nett. Gut gelaunte Menschen, feine Düfte, leckere Snacks, gelegentlich sogar ein paar Sachen, die mich zum Kaufen hätten animieren können.

Was ich jedoch kaum ertragen konnte, war der Anblick der vielen Hunde, die dort durch die Massen gezogen wurden oder vor Frieren klappernd mit teils wirklich jämmerlichem Blick neben ihren fröhlich snackenden Menschen ausharrten. Schnüffeln oder Markieren war ihnen kaum möglich. Ständig wurden sie an der Leine hierhin oder dorthin gezerrt, um nach wenigen Schritten wieder an der Leine zurückgezogen zu werden, weil der Mensch wieder irgendwas entdeckt hatte. 

Immerhin wurden die meisten an überwiegend sogar gut sitzenden Geschirren durch das Meer aus Füßen geschleift. Etliche der Hunde – vor allem die klein(er)en – waren angesichts der frostigen Temperaturen und des Schnees sogar in Mäntel eingepackt. 

Das könnte man natürlich als gute Entwicklung oder Fortschritt werten und sich einfach darüber freuen. Kann ich aber nicht wirklich, denn es ändert nichts daran, dass ca. zwei Drittel der von mir beobachteten Hunde deutliche, teils heftige Stressreaktionen zeigten und dass sie – teils trotz Mantel – froren. Und ihre Menschen sahen das offenbar überhaupt nicht. Die waren mit allem möglichen beschäftigt, würdigten ihre Hunde aber höchstens in den Momenten eines Blickes, wo sie mal an der Leine zogen … logischerweise dann überwiegend nicht nett.

Da wurden die Hundeaugen dann noch größer, die Maulspalten noch länger, die Ruten noch enger an den Körper gepresst, das Hecheln noch stärker und und und 

Die Frage, die sich mir dann immer stellt, ist: Warum schleppen die Leute ihre Hunde in ein solches Gedränge, zumal bei solchen Temperaturen? Warum lassen sie ihre Hunde nicht einfach zu Hause, wo sie sicher und warm sind und sich einfach gemütlich ausruhen können? Klar, nicht jeder Hund kann alleine bleiben. Kann man dann den Hund nicht von jemand Zuverlässigem beaufsichtigen lassen? Ich verstehe es einfach nicht.

Einen einzigen Hundehalter immerhin hätte ich am liebsten geknutscht. Der trug seinen kleinen Hund nämlich tatsächlich in seinem Mantel vor der Brust, so dass er warm und sicher ‚über‘ der Menge schwebte. Entsprechend zufrieden schaute dieser Hund sich auch um. Ein Bild für die Götter, so schön und herzerwärmend!

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